Berlin Fashion Week: Trends im Frühjahr/Sommer 2017

Vom 27. Juni bis 1. Juli 2016 hat erneut die Mercedes Benz Fashion Week in Berlin stattgefunden. Auch in diesem Jahr haben sich die bekannten deutschen Modelabels wieder die Klinke in die Hand gegeben und ihre neuesten Looks für das Frühjahr und den Sommer 2017 präsentiert. Mit dabei waren unter anderem Labels wie Vladimir Karaleev, Dorothee Schumacher, Lala Berlin, Odeeh, René Storck und Marina Hoermanseder. Zudem fand zum vierten Mal die Gruppenausstellung deutscher Designer im Berliner Mode Salon im Kronprinzenpalais statt. Hier hatte der Design-Nachwuchs einen Ort, um seine neuesten Entwürfe zu präsentieren. Wir möchten Euch heute die Highlights und Trends der aktuellen Fashion Week Berlin verraten und natürlich nicht vorenthalten, was nächstes Jahr höchstwahrscheinlich die Shoppingmeilen und unsere Kleiderschränke dominiert.

 

Vladimir Karaleev: Der Look des Unfertigen

Als Erstes widmen wir uns Vladimir Karaleev, dessen Kollektion locker und lässig daherkam. Er arbeitet nach einem festen Grundprinzip, das aussagt, dass alles geht, was er sich vorstellt. Collagen stehen bei ihm im Vordergrund und so gibt es nicht nur einen durchtriebenen Materialmix zu sehen, sondern auch offene Säume und "unabgeschlossene" Arbeiten. Schon bestehende Kleidungsstücke wandelt er ab, um etwas ganz Neues zu erschaffen. So zum Beispiel eine Bomberjacke, die er sowohl als Top als auch als neue Jackenform ausarbeitete. Bei ihm gibt es einiges zu lernen. Und zwar, dass Recycling, also das Umwandeln von bereits gegebenen Kleidungsstücken zu neuen Teilen, eine richtig gute Sache ist und es viel häufiger gemacht werden sollte. Seine Kollektion macht auch besonders deutlich, dass der Material- und Mustermix im nächsten Jahr ganz groß herauskommen wird. Bei ihm trafen Streifen auf Punkte, Seide auf Krepp und Chiffon auf Wolle. Ihr könnt Euch also schon einmal auf wildes Kombinieren freuen.

Dorothee Schumacher: #Traumwelt

Bei Designerin Dorothee Schumacher ging es ähnlich wild zu. Ihre Looks sind gefühlsgetrieben, versuchen anders zu sein und bleiben doch auf dem Boden der Tatsachen. Dinge, die sich eigentlich widersprechen müssten, harmonieren zusammen und ergeben etwas Neues. In diesem Jahr ging es in ihrer Kollektion um die #Traumwelt. Dorothee Schumacher begibt sich in den Weltraum und präsentiert futuristische Schnitte mit Leichtigkeit und Weiblichkeit. Die Kollektion lebt durch Gegensätze und den Mustermix. Bestickungen stehen an der Tagesordnung und setzen die meist maskulinen Elemente, wie zum Beispiel Hosen, feminin um. Rüschen und Schlitze finden ebenfalls ihren Einsatz und runden das feminine Bild trotz maskuliner Ursprünglichkeit ab. Was Ihr als Trend aus dieser Kollektion herausziehen könnt, sind Schnitte, die minimalistisch und trotzdem feminin sind. Hinzu kommt ein großer Schuss Sportlichkeit, der nun auch in die weibliche Mode einziehen darf. Asymmetrisch darf es im nächsten Sommer ebenfalls gern zugehen und auch enge Schnitte sind mit von der Partie. Farblich sind vor allem Blau- und Weißtöne angesagt und auch hier ist der Mustermix wieder allgegenwärtig.

Lala Berlin: Urban Jungle

Als Nächstes kommen wir zu Lala Berlin. Neuerdings gibt es bei dem Label nun Pre- und Main-Kollektionen. Auf der Fashion Week Berlin stellte lala Berlin also ihre erste Pre-Kollektion vor. Die gezeigten Styles sind typisch Lala Berlin: Urban, international und neu zusammengesetzt. Im Mittelpunkt stehen Paisley- und Leopardenmuster. Die Kollektion steht unter dem Motto „Urban Jungle“ und das sieht man auch. Leather Pants und Jackets treffen auf Röcke und Maxikleider. Leopardenmuster, Paisley-Muster und Safari-Looks werden wild zusammengewürfelt. Die Trends für das nächste Jahr liegen bei dieser Kollektion klar auf der Hand: Der Safari-Look bekommt noch eine zweite Chance, Leder ist und bleibt cool und Muster, insbesondere das Leopardenmuster, lassen sich im nächsten Jahr auch wieder blicken. Freut Euch also auf einen tierisch coolen Ausflug in den Mode-Dschungel der Einkaufsmeilen.

Odeeh: Muster über Muster

Nun kommen wir zu Odeeh, einem Label, das besonders durch seine Liebe zu Mustern punkten kann. Die Schnitte an sich sind minimalistisch, fast sportlich, werden durch die Muster aber wieder feminin. Muster aus den 70ern überlagern Mäntel und Kleider, Punkte zeigen sich ebenfalls, Blümchen kommen als Hose-Tunika-Styling daher und über allem schweben die Farben der 70er Jahre. Braun, Orange, Blassblau, aber auch ein paar glänzende Stoffe im Metallic-Look sind zu sehen. Die Show von Odeeh zeigt Euch, genau wie Dorothee Schumacher, dass der sportliche Look im nächsten Jahr super angesagt sein wird. Zudem sind Metallic-Töne noch lange nicht ausgestorben und auch hier haben die Muster wieder einen besonderen Platz in der Kollektion eingenommen.

René Storck: Unisex-Minimalismus

Weiter geht es mit René Storck. Bei ihm wird die schon länger im Trend liegende Farbe Weiß wieder aufgegriffen und erscheint in minimalistischen Designs. Das Highlight hierbei sind Schnitte, die auf Frauen und Männer gleichermaßen zugeschnitten sind. Der Unisex-Trend wir im nächsten Jahr noch einmal an Fahrt aufnehmen. Natürlich gab es auch andere Farben in der Kollektion. Zu Weiß gesellten sich Beige, Khaki und Schwarz, was noch einmal den Minimalismus in dieser Kollektion unterstützt. Bunte Farben und aufregende Muster suchte man vergeblich, aber das ist auch nicht der Stil von René Stock. Mitnehmen in die nächste Saison lassen sich hierbei der Minimalismus, die Trendfarbe Weiß, von der Ihr wahrscheinlich noch jahrelang etwas hören werdet, und der Unisex-Trend, der mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.

Marina Hoermanseder: Weiblichkeit mit 70s Flair

Zum Schluss schauen wir uns noch die Kollektion von Marina Hoermanseder an. Bei ihr stand die Weiblichkeit im Mittelpunkt. Süße, mit Schmetterlingen bestickte Kleider trafen auf feminine Silhouetten. Retro-Ästhetik im Zusammenspiel mit maritimen Mustern und Stoffen ergibt eine unglaublich feminine Kollektion, in die sich jede mädchenhafte Frau sofort verliebt. Auch hier wird der Aspekt der Weiblichkeit aufgegriffen und kann durchaus als Trend aufgefasst werden. Mädchenhaft, süß und verspielt wirken die Styles und die Farben sind sommerlich in hübschen Pastelltönen gehalten. Einfach Wow!

Die Modetrends für's nächste Jahr

Insgesamt lässt sich bei diesem kleinen Überblick der Berlin Fashion Week sagen, dass sich die Designer offensichtlich recht einig waren, was sie im nächsten Jahr sehen wollen und was dementsprechend Trend wird. Die Weiblichkeit bekommt neue Anreize in Form von Retro-Styles, aber auch die Sportlichkeit hält stärker Einzug in die Mode. Farblich geht es entweder minimalistisch in Schwarz und Weiß oder mädchenhaft-feminin in süßen Pastelltönen zu. Materialien wie Leder, Canvas, Seide und Chiffon sind gefragter denn je, Spitze tritt in den Hintergrund. Bei den Mustern können sich vor allem Paisley-, Blumen- und Leopardenmuster durchsetzen, aber auch das wilde Kombinieren von Material und Mustern ist angesagt. Und jetzt könnt Ihr schön vom nächsten Sommer mit den ganz unterschiedlichen Styles träumen.

Verratet uns auch gern, welchen Trend Ihr gut findet und was Eurer Meinung nach gar nicht geht :)

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