Fashion Week Berlin 2016 - Spannende Newcomer & alte Hasen
Vom 18. bis 22. Januar 2016 blickte die Modewelt nach Berlin. Dort fand die Berliner Fashion Week 2016 statt. Die deutsche und auch internationale Modeszene versammelte sich in der Mercedes Benz Arena, um den neuesten Kreationen der Designern zuzuschauen. Berlin ist in dieser Zeit das Mekka für viele Modebegeisterte und so konnten wir es uns auch nicht entgehen lassen, für euch vor Ort zu sein, um über die neuesten Modetrends zu berichten. Labels wie Dorothee Schumacher, Malaikareiss, Vladimir Karaleev, William Fan und Lala Berlin waren dabei und präsentierten ihre aktuellen Kollektionen für den kommenden Herbst/Winter 2016/17.
Klassische Schönheit und asymmetrische Formen
Alte Hasen und auch neue Labels präsentierten ihre Kleidung auf dem Runway. Wir werfen zuerst einen Blick auf das wohlbekannte Label Dorothee Schumacher, das bisher auf jeder Berlin Fashion Week vertreten war. In diesem Jahr wirkte die Kollektion losgelöst von allem vorherigen, aber dennoch auf die Vergangenheit bezogen. Dorothee Schumacher setzte auf klassische 70er Jahre Muster, die sich in vielen Teilen ihrer Kollektion wiederholten. Unauffällig mischten sich Trachten-Elemente unter ihre Entwürfe, die sie unter dem Motto „klassische Schönheit“ stellte. Vom ehemaligen Business-Look, den das Label einst verkörperte, ist nicht mehr viel übrig. Die Schnitte sind geprägt von Bequemlichkeit und Eleganz. Farblich dreht sich alles um Erdtöne. Die Highlights werden mit Rot erschaffen.
Weiter geht es mit Malaikaraiss, die sich vom finnischen Architekten Alvar Aalto inspirieren lassen hat. Alvar Aalto ist bekannt für sein organisches Bauen und so setzte Malaikaraiss ihre Mode im Hinblick auf natürlichen Formen nah an den Körper der Models. Sie verformt steife Materialien, lässt Stoffe bewusst ihre eigene Form wählen und setzt trotzdem auf gerade Schnitte wie eh und je. Doch dieses Jahr setzt sie auch auf Schnitte, die der Geist des Betrachters erst einmal verarbeiten muss. Überlange Ärmel treffen auf asymmetrische Formen, die in der Mode eher unüblich, in der Natur aber allgegenwärtig sind. Hier zeigt sich wieder der Bezug zur Natur. Es gibt auffällige Muster, Fake Fur Einsätze, transparente Stoffe und Prints. Auch wenn die Kollektion erwachsen wirkt, mädchenhaft ist sie doch noch auf die ein oder andere Weise.
Warum immer der Laufsteg?
Aber nicht nur auf dem Laufsteg waren die Designer vertreten, sondern auch im Showroom. Dafür entschied sich unter anderem Vladimir Karaleev. Zwei Jahre lang war Vladimir Karaleev nicht auf der Fashion Week Berlin, um seine Entwürfe zu zeigen. Ein Comeback würde er es trotzdem nicht nennen, denn er ist nie weg gewesen, so sagt er. Seine neue Kollektion ist skulptural, verschachtelt und eher eckig gehalten. Trotz der verschachtelten Schnitte wirkt die Kollektion erstaunlich clean. Vladimir Karaleev spielt mit Mustern, setzt auf den Materialmix und Asymmetrie. Viele Schnitte sind bei ihm bewusst verzogen und so hofft er einen Einstieg auf den japanischen Markt zu finden.
Ebenfalls für den Showroom konnte sich William Fan begeistern. Er gehörte wohl zu den größten Überraschungen, die die Fashion Week Berlin dieses Jahr zu bieten hatte. Im Kronprinzenpalais zeigte er seine innovative Kollektion. Asiatische Einflüsse spielen in seine Schnitte hinein, die er aus seiner Heimat Hong Kong übernimmt. Bestimmte Elemente wie Details und Schnitte wiederholen sich, runden so das Bild ab und ergeben ein geschlossenes Ganzes. Die verschiedenen Modedekaden werden hier zusammengesetzt. Er nimmt einzelne, auffällige Aspekte der verschiedenen Jahrzehnte und führt sie neu zusammen. So entstehen Blazer-Capes aus Samt, Hosen aus goldener Folie und Culottes, die Quasten an den Säumen haben. Opulent minimalistisch nennt man diesen Look, den so schnell niemand vergessen wird, der auf der Fashion Week Berlin zu Gast war.
Das Label Lala Berlin zeigte, dass man sich als Designer nicht für den Runway oder für den Showroom entscheiden muss, sondern auch noch auf eine ganz andere Option setzen kann. Kurzerhand drehten sie einen Kurzfilm, der nur einen flüchtigen Einblick in die Kollektion bot, dafür aber ohne Klischees an die Sache ging (zum lala Berlin Video). Es drehte sich alles um eine Art Liebesgeschichte, die losgelöst von allen Formen ist. Die Kollektion zeigt sich in Form von sportlichen Streetstyle-Elementen mit ein wenig Grunge. Military Miniröcke mit Schnallen treffen so auf Hoodie-Sweatshirts mit Persepolis-Stierkopf, Anzüge mit Kaleidoskop-Print auf asymmetrische One Shoulder Kleider. Konventionell? Auf gar keinen Fall! Dafür aber etwas ganz Besonderes...
Auf der Fashion Week Berlin 2016 gab es also wieder einmal allerhand zusehen. Die Runways und Showrooms der vorgestellten Designer haben wir euch in einer kleinen Liste zusammengestellt. Schaut rein und macht euch selbst ein Bild von den Kollektionen.