Frauen und Ihre Handtaschen – Die Never Ending Lovestory

Eine Handtasche ist wirklich das dankbarste aller Accessoires und Kleidungsstücke: Kein mühseliges Probieren, keine Blasen an den Füßen, die richtige Tasche sorgt für bewundernde Blicke unabhängig von Figur und Alter.

Für Männer sind sie wohl eines der größten Mysterien überhaupt, aber für uns Frauen sind sie Obsession, Statement und unverzichtbarer Gebrauchsgegenstand. Und zudem anscheinend noch Ausdruck unserer Persönlichkeit. Genau aus diesem Grund interessiert sich tatsächlich sogar die Wissenschaft für so profane Alltagsgegenstände wie Handtaschen.

Der französische Psychologe Jean Claude Kaufmann kommt zu der Erkenntnis, dass eine Tasche wirklich kein gewöhnlicher Gegenstand sei, sondern nur so aussehe.

95 Prozent aller Frauen in den so genannten entwickelten Ländern besitzen zwischen 2 und 20 oder sogar mehr Taschen. Mit bis zu 60 Exemplaren sind die Italienerinnen Spitzenreiterinnen. Und fast keine Frau, weder in Berlin noch in Kapstadt, kann es leiden, wenn ein Fremder einen Blick in ihr persönliches Heiligtum wirft. Dies alles sind Ergebnisse von „Bag Stories“, der weltweit ersten qualitativen Handtaschen-Studie. Initiatorin der Studie, für die Frauen in 17 Ländern befragt wurden, war die Wirtschaftspsychologin Dr. Ute Rademacher von der Hamburger Agentur Colibri Research.

Das Fazit der Konsumexpertin: „Handtaschen sind die tragbare Form der Emanzipation! Die Tasche stellt einen mobilen Lebensraum dar – je mehr Frauen Heim und Herd verließen, um sich ins Berufsleben zu stürzen, desto wichtiger wurde sie als Transportvehikel, aber auch als Notfallkoffer und Finanzzentrum. Und heute, mit Handy, Blackberry oder Laptop darin, auch als Verbindungszentrale.“

Die Münchenerin Rosanna Pierantognetti ist Handtaschen-Therapeutin. Sie nimmt Taschen und ihre Inhalte unter die Lupe und zieht so Rückschlüsse auf den Charakter der Trägerin.

In eurer Handtasche herrscht Chaos? Kein Grund, sich zu schämen. „Das ist total normal“, sagt Rosanna Pierantognetti. „Und es ist ein Zeichen dafür, dass eine Frau sehr kommunikativ ist.“ Herrsche dagegen strikte Ordnung in der Tasche, sei dies ein Hinweis auf eine verschlossene Persönlichkeit.

Dr. Ute Rademacher hat sogar herausgefunden, dass das Chaos-Prinzip zur Tasche gehört, wie Blasen am Fuß zu neuen Schuhen. Durchschnittlich 76 Tage ihres Lebens verbringen Frauen damit, in ihren Taschen nach irgendetwas zu kramen. „Männer werden es nie verstehen – aber uns Frauen verbindet dieses Suchen auf geheimnisvolle Weise, rund um den Erdball.“, so die Wissenschaftlerin.

Gleich selber analysiert die ehemalige amerikanische Außenministerin Hillary Clinton das Verhältnis zu ihrer Handtasche in einem Interview mit Harpers Bazaar. Sie himmle ihre pinkfarbene Ferragamo-Tasche an. „Es ist der Wunsch, das zu organisieren und zusammen zu halten, was uns im täglichen Leben wichtig ist“, sagt die Politikerin.

Diese pinke Tasche ist eine Extravaganz, die man einer Außenministerin nicht unbedingt zutraut, vielleicht ist sie aber auch Zeichen dafür, dass die Frauen in der Politik definitiv angekommen sind. Vorarbeit hat hier die erste britische Premierministerin geleistet. Margaret Thatcher stellte ihre schwarze glatt glänzende Asprey Tasche jeweils auf den Kabinettstisch, um ihre Präsenz als Chefin zu markieren. Bei ihr wurde die Handtasche zum gefürchteten Statement und der Begriff „handbagging“ fand dank der eisernen Lady als Zeichen für die Durchsetzungsfähigkeit Eingang in die Lexika.

Viel öfter steht die Tasche jedoch für Status und Erfolg. Wer eine echte Stilikone ist, erkennt man daran, dass nach ihr eine Tasche benannt wurde. Namensgeberinnen sind etwa Jane Birkin, Jackie Onassis, Alexa Chung oder Grace Kelly. Die Kelly-Bag erhielt ihren Namen als Fürstin Gracia Patricia 1956 ihren Schwangerschaftsbauch in der Öffentlichkeit hinter einer Tasche aus Leder versteckte. Seither ist diese Tasche Kult, bekam den Namen der Fürstin und wird in den Manufakturen von Hermès bis heute produziert.

Nach wie vor sind diese Klassiker heiß begehrt. Viktoria Beckham etwa wird von einigen Frauen mehr um ihre Sammlung von Birkin-Bags beneidet als um David Backham.
Zu den Klassikern gesellen sich aber jede Saison neue „It-Bags“ und tolle Taschen-Modelle, die Frau zu ihrer Sammlung zählen will.

In diesem Winter ist Schwarz die Farbe der Saison und deshalb auch bei Taschen im Herbst-Winter 2013/2014 tonangebend. Für Farbigkeit sorgen Taschen in Bordeaux und Violett-Nuancen, Cognac, Blautöne bis hin zu Petrol oder winterliche Pastelle. Außerdem schmücken metallische- Oberflächen, Steppungen, glänzende Verschlüsse, Ketten, Nieten oder üppige Dekorationen die neuen Damen-Taschen.

Mit Shearling-Details zeigen sich Taschen im Herbst/Winter 2013/14 saisonal elegant. So etwa bei Donna Karan oder auch bei Ralph Lauren in Rucksackform zu bewundern. Bezaubernd außerdem: Grafisch anmutende Clutches bei Narciso Rodriguez und Proenza Schouler aus weichem Leder.

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