Wir stellen vor: Marc O’Polo

Es gibt wohl kaum jemanden, der dieses Modelabel nicht kennt oder etwas von ihm hat. Wer nun aber denkt, dass Marc O’Polo eine italienische Marke, ein Label aus London oder gar aus Spanien ist, der irrt sich gewaltig. Marc O’Polo stammt nämlich aus dem tiefsten Oberbayern, aus einer kleinen 10.000 Einwohner Gemeinde, die sich Stephanskirchen nennt. So viel Glamour und Glitzer hätten wir in Bayern gar nicht erwartet. Doch Marc O’Polo wurde genau von hier aus erschaffen. Heute gehört das Modelabel zu den erfolgreichsten deutschen Modeunternehmen, die es überhaupt gibt, und ist sogar international mehr als nur ein Begriff. Wie es zu diesem Erfolg kam und was Marc O’Polo alles anbietet, verraten wir Euch heute.

Drei alte Freunde – eine Idee

Hinter dem Modeunternehmen Marc O’Polo verbergen sich drei alte Freunde, die sich in den 60er Jahren in Stockholm trafen, um die abenteuerliche Geschichte des Labels zu begehen. Die Schweden Rolf Lind, Göte Huss und der US-Amerikaner Jerry O'Sheets hatten eine Vision von unkomplizierter Mode für junge Leute. Sie sollte möglichst aus Materialien wie Seide, Baumwolle und Leinen bestehen und grundsätzlich frei von Chemie sein. Schnell wurde sich auch auf einen Namen für das Label geeinigt. Es sollte Marc O’Polo heißen, in Anlehnung an den venezianischen Entdecker Marco Polo, der die Welt bereiste. Genauso sollte ihre Mode nämlich auch die Welt bereisen und von allen getragen werden. Das bei Marc O’Polo abgesetzte O mit Apostroph entstand als Wortspiel-Anlehnung an den Namen Jerry O'Sheets und so war das neue Label geboren. Hinzu kam die schwedische Flagge als Bildmarke im Logo, die an die Wurzeln des Labels erinnert, und ein Zeichen für Verbundenheit mit dem lässigen skandinavischen Stil darstellt.

Lässiger Lifestyle für den gehobenen Anspruch

Marc O’Polo steht für einen lässigen, urbanen Lifestyle, der dem gehobenen Anspruch der Kunden entspricht. Über allem steht die Vorliebe für natürliche Materialien und Umweltschutz. Egal, ob es um den Unternehmensalltag oder den Schöpfungsprozess in der Mode geht – der Umweltschutz steht immer an erster Stelle. Es werden ausschließlich nachhaltige Produkte hergestellt und bei Verpackungsmaterialien wird auf Recycling geachtet. Die Stores werden zu umweltfreundlichen Aspekten erbaut und der Umgang mit energie- und Ressourcen-sparenden Officegeräten und Möbeln im Büro ist allgegenwärtig. Auch umweltverträgliche Fahrzeuge kommen zum Einsatz und so ist Marc O’Polo ein Label, das derzeit topaktuell den Markt prägt.

Revolution in der Modewelt

Anfangs war das Modelabel Marc O’Polo recht eigensinnig. Ihre erste Werbekampagne bestand ausschließlich aus einer Erdbeere mit dem bekannten Marc O’Polo Logo. Damals war dieses Motiv eine echte, kleine Revolution, denn bisher wurden Modeanzeigen nur durch Models und Kleidung präsentiert. Marc O’Polo revolutionierte also mit als Erster die Modeanzeigen und verschaffte sich damit Gehör. Und weiter ging es auch mit großem Erfolg. Das erste Kleidungsstück, was erschaffen wurde, war ein Patchwork-Hemd, das passend zur damaligen Hippiebewegung kreiert wurde und genau den Zeitgeist der damaligen Zeit traf. Marc O’Polo war also schon früh topaktuell und daran hat sich bis heute nichts geändert. Den nächsten großen Coup landete das Modelabel 1972 mit ihrem Unisex-Sweatshirt, das schlicht und einfach gehalten war. Es trug lediglich den Aufdruck des Label-Namens Marc O’Polo, war aus reiner Baumwolle und in 25 verschiedenen Farben zu bekommen. Damit hatte das Label es wieder geschafft, eine kleine modische Revolution zu beginnen und eine modische Innovation zu erschaffen, da es solche Shirts damals noch gar nicht gab. Marc O’Polo hat also das erschaffen, was heute zum absoluten Standard geworden ist. Deswegen verwundert es auch nicht weiter, dass das Shirt zum absoluten Must-Have wurde und sich weltweit, bis zu eine Million Mal, verkauft hat.

Modern Casual Men- & Womenswear

Auch die Idee hinter der Mode kam gut an. Marc O’Polo produziert nur mit natürlichen Materialien. Neben den erfolgreichen Einzelstücken gab es im Jahr 1975 endlich eine komplette Damen- und Herrenkollektion, die „Modern Casual Menswear“ und „Modern Casual Womenswear“ genannt wurden – und genau das waren sie auch: Modern und casual. Zusätzlich kam noch eine Linie für Jugendliche, die „Campus“ hieß und ebenfalls große Erfolge erzielte, hinzu. „Campus“ wurde später zu einer komplett eigenständigen Linie und auch das gesamte Sortiment wurde um Accessoires erweitert. Für Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder gibt es nun nicht nur Schuhe, Unterwäsche und Bademoden, sondern auch Brillen, Schmuck und Parfüm. Und zu guter Letzt auch noch Taschen, Geldbörsen sowie Schals & Tücher.

Von Jeans zu erwachsener Casualwear

Zu Anfang war Marc O’Polo noch in Stockholm ansässig, aber seitdem der deutsche Unternehmer Böck die größten Anteile der Firma 1997 aufgekauft hat, ist das Unternehmen nun in Bayern in Stephanskirchen zu Hause. Drei Jahre später wurde Andreas Baumgärtner, der zuvor für Hugo Boss gearbeitet hat, der neue Chefdesigner des Labels und zugleich auch Vorstand für die Bereiche Marketing und Lizenzen. Unter Baumgärtners Leitung wurde Marc O’Polo noch bekannter. Es verabschiedete sich von seinem eher jeans-lastigem Image und entwickelte sich in eine eher erwachsene Casual-Richtung. Auch Abendkleider und Blazer waren nun ein Segment des Labels. Seit dieser Umwandlung hat sich der Umsatz des Unternehmens mehr als verdreifacht. Mittlerweile hat das Unternehmen bis zu 1.900 Mitarbeiter, die international für Marc O’Polo arbeiten.

Eine greifbare, solide Marke

Doch was genau ist das Geheimnis vom Erfolg von Marc O’Polo? Ein großes Geheimrezept für den Erfolg gibt es eigentlich nicht. Die Marke kommt einfach ehrlich herüber, deswegen kaufen und tragen die Kunden sie so gerne. Nachhaltigkeit steht im Vordergrund und es werden nur natürliche Ressourcen verarbeitet. Zudem ist Marc O’Polo eine greifbare Marke, die nicht Stars und Sternchen einkleidet, sondern Menschen wie Dich und mich. Film- und Musikstars werden nicht für die Werbeplakate genutzt, sondern Models, die wie echte Menschen wirken, denen man den Look abkauft und sich so mit ihnen identifizieren kann. Marc O’Polo ist eben eine solide Marke, die nicht übertrieben wirkt und deren Produkte hochwertig und modisch sind, sodass man sie auch gerne trägt, auch längerfristig. Man hat das Gefühl, dass man weiß, was man bekommt und das macht das Label eben aus. Neu im Gespräch ist nun auch noch eine neue Modelinie für das Label. Sie soll teurer aussehen und noch hochwertiger verarbeitet sein und nur in den eigenen Marc O’Polo-Läden zu bekommen sein. Marc O’Polo ist also auf dem Aufstiegspfad – und das auch noch nach über 40 Jahren Firmengeschichte.